- Projekt
- Aktuelles
- Materialienpool
- Übersicht
- Diagnostik
- Fehlertypen
- Themenspezifisches
- Spezial: Wahlprüfsteine 2013
- Ansprache
- Schulungen
- Presse&Service
- Kontakt
Der fachliche Austausch der Modellstandort-Partner von RAUS ging am 16. und 17.07.14 in die dritte Runde. Im Münsteraner Franz-Hitze-Haus fanden sich die Akteure der sechs Modellstandorte, JVA Lübeck, JVA Münster, JVA Frankfurt III, JVA Wittlich, JVA Würzburg und der JSA Berlin ein.
Thematischer Schwerpunkt der Zusammenkunft: die Nachhaltigkeit des Lesen- und Schreiben-Lernens im Strafvollzug. Wie kann ein, in der Haft angestoßener Lernprozess auch nach der Entlassung der Teilnehmenden aufrecht gehalten werden? Ein derzeit häufig verwendetes Schlagwort in diesem Zusammenhang ist das Übergangsmanagement. Nachdem bereits im letzten Projekt-Beirats-Treffen das Verständnis von Übergangsmanagement auf ministerialer Ebene erörtert werden konnte, reisten zum Praktiker-Treffen Übergangsmanager aus den Modellstandorten und der JVA Ludwigshafen an, um die Chancen aufzuzeigen, die frisch entlassenen funktionalen Analphabeten ermöglicht werden können.
Ministerialdirigent a.D. Dr. Helmut Roos gibt den Akteuren Input
Bedanken möchten wir uns bei den Referenten, die ihre Expertise in das Fachtreffen eingebracht haben. Der ehemalige Ministerialdirigenten Dr. Helmut Roos referierte über das Übergangsmanagement im Allgemeinen und insbesondere im hessischen Justizvollzugssystem. Heike Clephas von der Chance e.V. Münster stellte ihre Arbeit im nordrhein-westfälischen Übergangsmanagement aus Sicht der freien Straffälligenhilfe vor.
Einigkeit herrschte darüber, dass neben den dringlichsten Aufgaben Wohnraumbeschaffung und Entschuldung, die Weitervermittlung in Grundbildungskurse ein wichtiger Baustein zur Wiedereingliederung in die Gesellschaft ist. Eine verstärkte Sensibilisierung der Übergangsmanager und Bewährungshelfer in Hinsicht auf Alphabetisierungsmaßnahmen nach der Haft und eine bessere Vernetzung zu externen Weiterbildungsträgern erscheint in diesem Zusammenhang erforderlich. RAUS plant weitere Multiplikatoren-Schulungen für Übergangsmanager und Bewährungshelfer.
Der zweite thematische Schwerpunkt des 3. Akteur-Treffens stellte DaF/DaZ-Alphabetisierung im Strafvollzug dar. Diskutiert wurden die Unterschiede der Migranten-Alphabetisierung gegenüber der Alphabetisierung von Muttersprachlern, und die Möglichkeiten und Grenzen eines gemeinsamen Unterrichts für beide Zielgruppen. Dr. Alexis Feldmeier, ein Experte der DaF/DaZ-Alphabetisierung des germanistischen Instituts der Universität Münster, konnte für die Akteure als gewinnbringender Referent gewonnen werden.
Dr. Alexis Feldmeier berichtet über Besonderheiten der Migranten-Alphabetisierung
Des Weiteren konnte das Projekt-Team Feedback zum Poetry-Slam in der JVA Würzburg einholen und weitere Absprachen für ähnliche Kulturveranstaltungen zur Sensibilisierung von Gefangenen für das Thema Analphabetismus treffen.
Nach zwei diskussionsreichen Tagen bei hochsommerlichen Temperaturen – Die Akteure des 3. Treffens
Abschluss des Treffens bildete diesmal eine Führung durch die JVA Münster. Anstaltsleiterin Maria Look nahm sich zusammen mit Nicole Hillman persönlich Zeit, um die Lehrenden und Übergangsmanager des RAUS-Projekts durch ihre Anstalt zu führen. RAUS dankt der JVA Münster für die Möglichkeit das Gefängnis zu besuchen und allen Akteuren für die fruchtbare Mitarbeit im Projekt. Das nächste Netzwerk-Treffen mit dem Schwerpunkt Diagnostik ist für Dezember 2014 geplant.
Am 01. Juli 2015 fand die RAUS-Fachkonferenz "Alphabetisierung und Grundbildung im Strafvollzug " im Sofitel Berlin Kurfürstendamm statt. Zur Dokumentation gelangen Sie hier.
Kostenlose Schulungen für Multiplikatoren aus den Bereichen Strafvollzug und Straffälligenhilfe durch. Mehr Informationen hier.
Zum Welttag des Buches 2015 wurde der Materialienpool veröffentlicht. Zum Materialienpool gelangen Sie hier.
Aktuelle Termine des Projekts RAUS finden Sie hier.